Gottfried Preller bewies in seinen Darbietungen ... einmal mehr, daß da ein Großer seines Instrumentes musizierte. Wie er ausdeutete, in Virtuosität schwierigste Passagen meisterte, die Töne förmlich aus dem Instrument saugte, Akkorde und Pausen bis ins letzte auskostete, Spannungsbögen vom Pianissimo bis zum Fortissimo fast schmerzhaft erlebbar machte, das war hohe Spielkultur und das Erlebnis des Abends.
"Thüringer Allgemeine" vom 13. Juli 1995
Bereits bei der Wiedergabe ... wurde deutlich, daß Gottfried Preller ein grundsolider, im spieltechnischen Bereich fundierter Organist ist, der sein eigenes musikalisches Empfinden ganz in den Dienst, den Stil und den Inhalt des vorzutragenden Stückes stellt. ... Im Mittelpunkt des Orgelkonzertes stand die Orgelsonate op. 65/4 in B-Dur von Felix Mendelssohn-Bartholdy, ein echtes Stück zum Schwelgen in klangvoller Melodik ... Herz und Gemüt wurden direkt angesprochen ... und offenbarten dabei dem nachvollziehenden Interpreten eine Fülle an Möglichkeiten, seinen eigenen Farbsinn und sein persönliches musikalisches Empfinden darzulegen. ... er gab den temperamentvollen Ecksätzen ... Klangfülle und den gefühlsbetont-weichen Mittelsätzen die verinnerlichte Wärme durch ausgesucht "schwebende" Registermischungen. Eine Leistung ..., die zu Recht mit starkem Beifall honoriert wurde.
Zum10. Geburtstag der Bachgesellschaft Aschaffenburg,, 2. Mai 1995
Die altehrwürdige
"St. Bonifaz" Kirche zu Bechstedstraß ... mit begeistertem
Publikum voll besetzt, war Gastgeberin eines exzellenten Konzertes.
Bachpreisträger Gottfried Preller bot mit viel und hohem künstlerisch-interpretatorischem
Können der Aufführungspraxis Alter Musik ... und orgelspieltechnischer
Finesse einem dankbar applaudierendem Publikum ... an der historischen Witzmann-Orgel
... Preller spielte mit kluger Phrasierung und Artikulation. Dieses Konzert
wird bei allen Anwesenden noch lange nachklingen.
"Thüringer
Landeszeitung" vom 18. 12. 1995
Die diesjährigen 67. Los Angeles Bach Festspiele wurden von einem Mann
von bedeutender und geeigneter Stellung lanciert. ... Preller machte sich
den Orgelreichtum der First Congregational Church zunutze ... Die sechs Schübler
Choräle, prunkvolle musikalische Girlanden mit Kirchenliedern graziös
durchbändert, sprachen durch Haltung und Schlichtheit. Sie waren rhythmisch
schwungvoll und elegant in Registrierung, das Filigran mit Wärme durchzogen,
die majestätischen Kirchenlieder in rohrblattähnlichem Kontrast.
... Preller bot mobilisierende und muskulös gemalte Interpretationen.
... Er schloß mit Liszts Präludium und Fuge über B-A-C-H,
ein chromatischer Gewittersturm ... Preller donnerte es bezwingend.
Los Angeles Times, vom 26. Februar 1996
Der Februar ist mit einem der beeindruckendsten Konzerte des Philadelphischen Bach Festivals zu Ende gegangen. Der Organist Gottfried Preller ... hat ein Programm mit Werken von Bach, Mendelssohn und Liszt am ... 25. Februar 1996 in der Bryn Mawr Presbyterian Kirche geboten. ... Was das Spielen Prellers betrifft, so sind diejenigen, die das Konzert besucht haben fest von Prellers Begabung als Musiker und Organist überzeugt. ... Preller hat sowohl die laufenden Kadenzen und die süße Melodik der Mendelssohn Sonaten als auch die dämonischen Passagen Liszts eindrucksvoll dargestellt. In den sechs Choralpräludien hat er den Geist und die Vereinigung von Text und Klang ... außerordentlich deutlich gemacht, während er in den zwei längeren Werken große Strukturen durch den kristallinen Kontrapunkt und die Klangbrillanz aufbaute.
Tageszeitung Philadelphia (USA), vom 29. Februar 1996